E-Autos von BYD: Was steckt hinter dem Erfolg der Marke?

Immer mehr Hersteller drängen mit innovativen Elektroautos auf den Markt. Einer davon ist BYD. Ein chinesischer Konzern, der international ganz vorne mitfährt. Was steckt hinter dem Aufstieg? Welche Modelle gibt es aktuell – und was plant der Hersteller für die Zukunft? Wir geben einen kompakten Überblick.

Lange galt Tesla als Maßstab in der Elektromobilität – ob bei Reichweite, Software oder Innovationskraft. Doch die Zeiten ändern sich: Andere Hersteller haben aufgeholt, teilweise sogar überholt. Vor allem bei den Verkaufszahlen zeigt sich ein Wandel. Der Autobauer BYD aus China hat Tesla im ersten Quartal 2025 den Rang abgelaufen – und das nicht nur auf seinem Heimatmarkt, sondern weltweit.



Wer ist BYD? – Der chinesische E-Auto-Gigant

BYD – die Abkürzung steht für „Build Your Dreams“ – wurde bereits 1995 in der südchinesischen Metropole Shenzhen gegründet, damals noch als Hersteller von wiederaufladbaren Batterien. Was keiner ahnte: Damit legte das Unternehmen frühzeitig die Grundlage für seinen späteren Erfolg in der Elektromobilität.

Vom Akku-Produzenten zum Autohersteller

Seit den 2000er-Jahren entwickelt und produziert BYD eigene Autos, zunächst Plug-In-Hybride, mittlerweile aber vor allem vollelektrische Fahrzeuge. Inzwischen zählt BYD zu den weltweit größten Herstellern von Elektroautos. Besonders eindrucksvoll war das Jahr 2024 für BYD:

  • Verkaufte Fahrzeuge: 4,3 Millionen (elektrisch und Plug-in-Hybrid, +41 % gegenüber Vorjahr)
  • Umsatz: rund 99 Milliarden Euro (+30 % gegenüber Vorjahr)
  • Gewinn: 5,14 Milliarden Euro (+33 % gegenüber Vorjahr)

Damit hat BYD sowohl Tesla als auch Volkswagen beim weltweiten Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen überholt und ist in China längst Marktführer.

Staatliche Förderung als Erfolgsfaktor

Ein wichtiger Grund für BYDs schnellen Aufstieg ist die gezielte politische Unterstützung durch die chinesische Regierung. Diese verfolgt das strategische Ziel, China zur Volkswirtschaft Nummer eins weltweit zu machen, und fördert daher gezielt Schlüsseltechnologien wie die Elektromobilität. Dazu zählen:

  • direkte Subventionen für Fahrzeughersteller
  • Ausbau einer umfassenden Ladeinfrastruktur
  • Rabatte und Steuererleichterungen für Käufer*innen von E-Fahrzeugen

Doch diese Förderung allein erklärt nicht BYDs Erfolg. Denn in China gibt es über 100 E-Auto-Hersteller, die ähnliche Unterstützung erhalten.

Was BYD besser macht als andere Autobauer

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern fertigt BYD die meisten Fahrzeugkomponenten selbst. Das umfasst unter anderem:

  • Batterien
  • Elektromotoren
  • Leistungselektronik (notwendig für Steuerung und Umwandlung von Strom)
  • Softwarelösungen

Dadurch kann die Produktion deutlich unabhängiger von externen Zulieferern vonstattengehen und bleibt flexibel und kostengünstig. BYD schafft es durch diesen Ansatz, attraktive Preise zu bieten – etwa mit dem Modell BYD Atto 2, das in Deutschland bereits für rund 30.000 Euro angeboten wird. Weitere günstige Modelle sind bereits angekündigt.

Darüber hinaus setzt BYD bei seinen Elektroautos in der Regel auf serienmäßige Wärmepumpen. Durch die Nutzung der Restwärme aus verschiedenen Quellen kann die Effizienz des Heizens und Kühlens verbessert werden. Dadurch erhöht sich auch die Reichweite bei kalten Temperaturen.

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Internationale Expansion und Herausforderungen

Während BYD auf dem Heimatmarkt eine führende Rolle spielt, gestaltet sich die Expansion ins Ausland schwieriger. In Nordamerika ist der Markteintritt aufgrund hoher Einfuhrzölle derzeit praktisch unmöglich. In Europa erschweren ebenfalls Importzölle den Vertrieb, weshalb BYD derzeit Fabriken in Ungarn und der Türkei errichtet (möglicherweise bald auch in Deutschland).

In Deutschland hat es BYD 2024 nicht unter die Top Ten der erfolgreichsten E-Auto-Hersteller geschafft. Mit 2.891 verkauften Elektroautos hielt der chinesische Hersteller 2024 einen Marktanteil von gerade einmal 0,1 Prozent. Zum Vergleich: Das meistverkaufte E-Auto 2022 in Deutschland war Teslas Model Y, das 29.896 Neuzulassungen verzeichnen konnte.

BYD und Tesla: Konkurrenz auf Augenhöhe

International betrachtet begegnen sich BYD und Tesla allerdings auf Augenhöhe und als größte Rivalen. Beim Verkauf rein elektrischer Fahrzeuge lag der US-Autobauer 2024 mit 1,79 Millionen verkauften E-Autos noch knapp vor BYD (1,76 Millionen). Doch BYD hat aufgeholt und plant, Tesla spätestens 2025 zu überholen. Auch an der Börse wird BYDs Erfolg positiv bewertet: Allein 2024 stieg der Aktienkurs um rund 80 Prozent.

Aktuelle BYD-Modelle im Überblick

In den letzten 20 Jahren hat sich BYD vom spezialisierten Batteriehersteller zu einem der wichtigsten E-Auto-Produzenten weltweit entwickelt. Jetzt versucht das Unternehmen auch in Europa Fuß zu fassen – und könnte mit seinen Modellen schon bald zum festen Bestandteil auf unseren Straßen werden. Wir geben einen kleinen Überblick.

BYD Atto 2 – Kompakter Elektro-SUV

Der BYD Atto 2 ist der perfekte Einstieg in die Welt der Elektromobilität für alle, die einen kompakten, praktischen SUV suchen. Mit seinem modernen Design und einer Reichweite von bis zu 312 Kilometern ist er für den Stadtverkehr ebenso geeignet wie für längere Strecken. Der Atto 2 überzeugt durch eine solide Ausstattung, ein einfaches Bedienkonzept und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders auffällig ist der großzügige Innenraum, der für einen SUV dieser Größe überraschend viel Platz bietet. Mit einem Preis von knapp 30.000 Euro schafft er es fast in unsere Liste der E-Autos für unter 25.000 Euro.

  • Reichweite: bis zu 312 km (WLTP)
  • Leistung: 130 kW (177 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (5,5 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 65 kW (37 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 30.000 Euro
Der Elektro-SUV BYD Atto 2 in der Stadt

Der BYD Atto 2 ist der perfekte Einstieg in die Welt der Elektromobilität für alle, die einen kompakten, praktischen SUV suchen. © BYD

BYD Atto 3 – Kompakter SUV für den Alltag

Der Atto 3 ist das erste Modell, mit dem BYD in Europa an den Start ging – ein kompakter und wendiger Elektro-SUV, das sich besonders an Fahrer*innen richtet, die im städtischen Umfeld unterwegs sind. Das auffällige Interieur mit ungewöhnlichen Details, wie den Gitarrensaiten in den Türtaschen, bleibt im Gedächtnis. Neben dem verspielten Design punktet der Atto 3 mit solider Serienausstattung und einem gut abgestimmten Fahrverhalten, das nicht nur in der Stadt, sondern tatsächlich auch auf der Landstraße überzeugt.

  • Reichweite: bis zu 420 km (WLTP)
  • Leistung: 150 kW (204 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (6 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 88 kW (46 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 39.000 Euro
Der BYD atto 3 auf der Autobahn

Neben dem verspielten Design punktet der Atto 3 mit solider Serienausstattung und einem gut abgestimmten Fahrverhalten. © BYD

BYD Dolphin – Der City-Stromer mit Überraschungspotenzial

Mit dem Dolphin brachte BYD ein kompaktes Schrägheckmodell auf die Straße, das ebenfalls vor allem für den Stadtverkehr konzipiert wurde. Trotz seiner handlichen Maße bietet der Dolphin eine überraschend gute Reichweite, ein futuristisches Design und ein insgesamt stimmiges Raumkonzept. Auch preislich setzt das Modell ein klares Zeichen: Der Dolphin zählt zu den günstigsten E-Autos in seinem Segment.

  • Reichweite: bis zu 427 km (WLTP)
  • Leistung: 150 kW (204 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (6 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 88 kW (43 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 33.000 Euro
BYD Dolphin fährt über Landstraße am Meer

Trotz seiner handlichen Maße bietet der Dolphin eine überraschend gute Reichweite, ein futuristisches Design und ein insgesamt stimmiges Raumkonzept. © BYD

BYD Seal – Sportliche Mittelklasse mit Premium-Ambitionen

Der Seal ist BYDs Antwort auf das Tesla Model 3 – eine elegante Limousine mit sportlicher Linienführung und kraftvollem Antrieb. In der Allradversion sprintet er in unter vier Sekunden auf Tempo 100. Doch nicht nur die Fahrleistungen überzeugen: Auch die aerodynamisch optimierte Karosserie und die moderne Innenraumgestaltung machen den Seal zu einer interessanten Alternative in der Mittelklasse.

  • Reichweite: bis zu 570 km (WLTP)
  • Leistung: 230 kW (313 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (9 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 150 kW (37 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 47.000 Euro
byd seal auf Eis

Die aerodynamisch optimierte Karosserie und die moderne Innenraumgestaltung machen den Seal zu einer interessanten Alternative in der Mittelklasse. © BYD

BYD Seal U – Der große Bruder des Seal

Als geräumiger Ableger der sportlichen Limousine BYD Seal setzt der Seal U auf Alltagstauglichkeit und Flexibilität. Statt flacher Silhouette bietet er hohe Sitzposition, mehr Kopffreiheit und ein variableres Raumkonzept. Typisch für BYD: die serienmäßige Wärmepumpe, das drehbare 15,6-Zoll-Zentraldisplay und die Vorbereitung für bidirektionales Laden. Auch in Sachen Design überzeugt der SUV: laut Hersteller ist die gesamte Ästhetik vom Ozean geprägt.

  • Reichweite: bis zu 500 km (WLTP)
  • Leistung: 160 kW (218 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (7,5 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 140 kW (41 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 43.000 Euro
BYD Seal U

Als geräumiger Ableger der sportlichen Limousine BYD Seal setzt der Seal U auf Alltagstauglichkeit und Flexibilität. © BYD

BYD Han – Komfort auf Chinesisch

Mit dem Han zeigt BYD, wie Oberklasse „Made in China“ aussehen kann: Die elektrische Limousine kombiniert großzügigen Platz mit hochwertiger Verarbeitung, leisen Fahrkomfort und starker Leistung. Große Displays, Lederbezüge und ein sanftes Fahrerlebnis machen den Han besonders für längere Strecken attraktiv. Das Modell richtet sich vor allem an Fahrer*innen, die Wert auf Komfort und Ausstattung legen – bei gleichzeitig hoher Reichweite und überzeugender Leistung.

  • Reichweite: bis zu 521 km (WLTP)
  • Leistung: 380 kW (517 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 7,4 kW (13,75 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 120 kW (30 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 69.000 Euro
BYD Han

Mit dem Han zeigt BYD, wie Oberklasse „Made in China“ aussehen kann. © BYD

In China wurde mittlerweile auch der Han L vorgestellt, der Nachfolger des Han. Dieser ist unter anderem mit der neuen 1.000-Volt-Technologie ausgestattet, durch die der Ladevorgang deutlich verkürzt wird. Mehr dazu weiter unten. Darüber soll die Limousine über allerlei Annehmlichkeiten wie einen Kühlschrank, ein Duftsystem, kabelloses Laden und hochwertige Lautsprecher verfügen. In China startet der Verkauf ab Preisen von etwa 35.000 Euro. Wann und zu welchem Preis das neue Modell auch in Europa vertrieben wird, ist noch nicht bekannt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Preise aufgrund von Zöllen deutlich höher ausfallen werden.

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BYD Sealion 7 – Kraftvoller Elektro-SUV mit Premiumanspruch

Der Sealion 7 gehörte Anfang des Jahres zu unseren Top-Modellen für 2025. Neben dem Design zeigt der Stromer auch durch seine Performance eine sportliche Note. Mit bis zu 390 kW (530 PS) Leistung in der Allradversion beschleunigt das SUV-Coupé in unter vier Sekunden auf Tempo 100. Highlights im Innenraum: komfortable, gesteppte Sitze aus hochwertigem Nappaleder werden durch weiches veganes Leder ergänzt. Dieses bedeckt zu über 80 % der Oberflächen im Innenraum und fühlt sich wunderbar angenehm an.

  • Reichweite: bis zu 520 km (WLTP)
  • Leistung: 230 kW (313 PS) bis 390 kW (530 PS)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (8,5 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 230 kW (24 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab 48.000 Euro
BYD Sealion fährt am Meer entlang

Mit bis zu 390 kW (530 PS) Leistung in der Allradversion beschleunigt der Sealion 7 in unter vier Sekunden auf Tempo 100. © BYD

BYD Tang – Der große Siebensitzer

Der Tang wurde entwickelt für alle, die viel Platz benötigen: Mit sieben Sitzen, großem Kofferraum und Allrad ist er ideal für Familien und lange Reisen. Ein langer Radstand, fließende Linien und dezente Designakzente prägen die Silhouette des Elektro-SUV. Die Kombination aus Top-Reichweite, hochwertiger Ausstattung und kräftigem Antrieb macht ihn zu einem der vielseitigsten E-Autos im BYD-Portfolio.

  • Reichweite: bis zu 530 km (WLTP)
  • Leistung: 380 kW (517 PS, Allrad)
  • AC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 11 kW (11 Stunden von 0 auf 100%)
  • DC-Ladeleistung und -zeit: bis zu 170 kW (46 Minuten von 10 auf 80%)
  • Preis: ab ca. 70.000 Euro

Auch den Tang hat BYD als Tang L in einer neuen Variante auf den Markt gebracht. Diese setzt ebenfalls auf die 1.000-Volt-Plattform, dank der Ladeleistungen von bis zu 1.000 kW möglich sein sollen. Die Preise auf dem chinesischen Markt starten bei umgerechnet etwa 30.000 Euro. Markstart und Preis in Europa sind ebenfalls unbekannt. Allerdings ist auch bei diesem Modell mit deutlich höheren Preisen zu rechnen.

BYD Tang vor Wohnhaus. Familie steigt ein.

Mit sieben Sitzen, großem Kofferraum und Allrad ist der Tang ideal für Familien und lange Reisen. © BYD

E-Autos von BYD in der

Modell
Klasse
Leistung
Reichweite
Preis
BYD Atto 2
Kompakt-SUV
130 kW (177 PS)
bis zu 312 km
ab ca. 30.000 Euro
BYD Atto 3
Kompakt-SUV
150 kW (204 PS)
bis zu 420 km
ab ca. 39.000 Euro
BYD Dolphin
Kompaktwagen
150 kW (204 PS)
bis zu 427 km
ab ca. 33.000 Euro
BYD Seal
Mittelklasse-Limousine
230 kW (313 PS)
bis zu 570 km
ab ca. 47.000 Euro
BYD Seal U
Mittelklasse-SUV
160 kW (218 PS)
bis zu 500 km
ab ca. 43.000 Euro
BYD Han
Oberklasse-Limousine
380 kW (517 PS)
bis zu 521 km
ab ca. 69.000 Euro
BYD Sealion 7
Oberklasse-SUV
230–390 kW (313–530 PS)
bis zu 520 km
ab 48.000 Euro
BYD Tang
Oberklasse-SUV
380 kW (517 PS)
bis zu 530 km
ab ca. 70.000 Euro

 

Blick in die Zukunft: Kommende Modelle und Innovationen

Nicht nur auf dem Heimatmarkt hat BYD ambitionierte Pläne für die kommenden Jahre, sondern auch in Europa. Schon jetzt ist bekannt, dass der Autobauer weitere Fahrzeuge speziell für den europäischen Markt vorbereitet. Dazu gehören:

  • Der BYD Sealion 6 (Arbeitstitel) soll ein kompakter Elektro-SUV werden, der unterhalb des Sealion 7 positioniert ist. Mit sportlichem Design und moderner Technik könnte er besonders für den Stadtverkehr interessant sein.
  • Der BYD Seagull ist als günstiger Elektro-Kleinwagen geplant und soll in einer speziell angepassten Europa-Version ab 2025 auf den Markt kommen. Die Produktion soll in Ungarn erfolgen.
  • Zudem plant BYD, das Angebot an Plug-in-Hybriden Besonders in süd- und osteuropäischen Märkten soll der BYD Seal U DM-i eine zentrale Rolle spielen.

Auch technologisch investiert BYD massiv in die Weiterentwicklung seiner Fahrzeuge. Ein zentraler Fokus liegt auf der Eigenentwicklung von Chips und Softwarelösungen. Ziel ist es, die Abhängigkeit von externen Zulieferern weiter zu verringern und gleichzeitig die Fahrzeugtechnik noch besser auf die eigenen Plattformen abzustimmen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die hauseigene Blade-Batterie auf LFP-Basis (Lithium-Eisenphosphat). Bereits heute gilt sie als besonders sicher und langlebig. In der nächsten Generation soll sie nochmals verbessert werden – sowohl hinsichtlich der Energiedichte als auch bei den Produktionskosten. BYD rechnet mit bis zu 15 Prozent geringeren Kosten im Vergleich zur aktuellen Generation, was sich langfristig auch in günstigeren Fahrzeugpreisen niederschlagen könnte.

BYD auf der Bühne

BYD hat im März 2025 die neue „Super-e-Plattform“ vorgestellt, die später Ultraschnellladen mit bis zu 1.360 kW ermöglichen soll. © BYD

Revolution an der Ladesäule? BYDs neues Schnellladesystem

In Sachen Ladeleistung und -zeit hat sich in den vergangenen Jahren viel getan und die Ladedauer ist zum Teil massiv gesunken. BYD will genau hier weiter ansetzen und hat im März 2025 das neue Batterie- und Ladesystem „Super-e-Platform“ vorgestellt. In einer Live-Demonstration lud das neue BYD-Modell Han L in nur fünf Minuten Strom für eine Reichweite von 470 Kilometern.

Möglich wird das durch eine Kombination aus:

  • einem neuen 1.000-Volt-System, das deutlich mehr Spannung ermöglicht als herkömmliche Ladelösungen,
  • sowie speziellen Schnellladesäulen, die mit einer Leistung von bis zu 1.000 kW arbeiten.

Zum Vergleich: Mercedes und andere Hersteller wie Audi, BMW oder Porsche sind gerade dabei, die innovative 800-Volt-Technologie in Modelle einzuführen. Auch ein Tesla lädt an einem Supercharger in rund 15 Minuten etwa 275 Kilometer nach. Auch neuere Modelle wie der Mercedes CLA kommen in zehn Minuten auf rund 325 Kilometer.

Vorerst soll das neue System nur in Spitzenmodellen wie dem Han L und dem Tang L zum Einsatz kommen. Der flächendeckende Rollout bei günstigeren BYD-Modellen – insbesondere außerhalb Chinas – dürfte noch Zeit brauchen. Auch die Ladeinfrastruktur muss entsprechend ausgebaut werden. In China will BYD zunächst 4.000 eigene Schnellladesäulen mit dem neuen System errichten. Ob – und wenn ja, wann – diese Technologie in Europa verfügbar sein wird und ob andere Anbieter nachziehen werden, ist im Moment völlig offen.

Und es geht noch schneller: 1.500 Volt in Planung

Bereits jetzt arbeitet BYD am nächsten Schritt: einem 1.500-Volt-System, das künftig Ladeleistungen von bis zu 1.360 kW ermöglichen soll. Erste Prototypen kommen offenbar im Bereich Nutzfahrzeuge und Baumaschinen zum Einsatz – mit Eisenphosphat-Batterien, die nicht nur schnell geladen werden können, sondern auch bis zu 7.000 Ladezyklen schaffen sollen.

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Fazit: Warum BYD auch in Europa aufholen könnte

BYD ist kein Newcomer im Bereich E-Mobilität – weder auf dem chinesischen Markt noch im globalen Vergleich. Mit einer breiten Modellpalette, solider Technik und einem starken Heimatmarkt im Rücken hat sich das Unternehmen innerhalb weniger Jahre an die Spitze der E-Auto-Hersteller gesetzt. In puncto Verkaufszahlen liegt BYD bereits vor vielen etablierten Marken und wird sich in diesem Jahr voraussichtlich vor Tesla schieben.

In Europa ist die Marke bislang noch vergleichsweise unbekannt, doch das ändert sich. Weitere Fahrzeuge sind angekündigt, ebenso wie der Aufbau eigener Produktionsstandorte in Europa. Dabei verfolgt BYD eine klare Strategie: wettbewerbsfähige Preise, technische Eigenständigkeit und eine möglichst unabhängige Fertigung – auch als Reaktion auf die aktuellen .

Ob sich BYD auf Dauer im europäischen Markt behaupten kann, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie gut die Fahrzeuge auf die Bedürfnisse europäischer Kund*innen abgestimmt sind –

 

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